Bloß keinen Stress! Oder: Socialst du noch oder lebst du wieder? Meine Gedanken zu Facebook, Insta und Co.
An dieser Stelle möchte ich meine Gedanken zu den social media Kanälen teilen. Vermutlich auch wieder alter Wein in neuen Schläuchen, aber ich möchte dich wissen lassen, wie ich darüber denke.
Soviel vorweg: Ich stand früher Facebook und Konsorten eher skeptisch gegenüber. Mittlerweile finde ich: So einfach wie ich dachte, ist es nicht. Facebook ist eines der besten Dinge, die mir in puncto Fotografie passieren konnte. Ich habe dadurch so viel Kontakt zu Leuten gefunden, denen ich sonst niemals über den Weg gelaufen wäre. Ich liebe Instagram! Wenn ich in der Mitttagspause mir die Posts von der NASA oder Naturfotografen anschaue, ist das wie das Ankommen in einer Oase. Inzwischen bekomme ich Anfragen auch über Instagram. Und zur Kontaktaufnahme, gerade für Fotografinnen und Fotografen, deren Medium Bild ja das Kerngeschäft ist, scheint das doch eine geeignete Plattform zu sein. Schneller kann man sich doch gar nicht über das Portfolio einer Fotografin informieren. Also ein hoher Mehrwert für potenzielle Kunden.
Nun kommt das große ABER: Es wird stressig, sobald man versucht, seine Zielgruppe/Leserschaft/Followerkreis zu vergrößern. Da heißt es dann CONTENT, CONTENT, CONTENT! Schreibe emotional! Poste jeden Tag eine Story! Am besten ein Video! Nur so knackst du den Algorithmus. Ich habe dieses Spiel mal im Selbstexperiment einen Monat mitgespielt. Das war der mieseste Oktober meines Lebens. Ich will niemanden zu nahe treten, aber mir ist das zu stressig. Ich poste regelmäßig und ich finde auch, dass zu einem Post ein kleiner netter Text ein Gewinn ist. Aber in den meisten Fällen merken doch die Leute, ob man es mit ihnen ehrlich meint oder ob es sich um gefakte Authentizität handelt.
Außerdem bin ich mir ziemlich sicher: Ich werde eines Tages nicht mehr hier sein. Und wenn der Tag kommt und ich meine letzten klaren Gedanken haben werde, werde ich bestimmt nicht daran zurückdenken, wie toll es war, jeden Tag etwas auf Instagram zu posten und dass ich 3.456.789 Follower hatte (Scherz!). Ich hoffe, dass ich dann an all die Menschen denken werde, die mit mir ihr Leben geteilt haben und an die wertvollen Stunden, die ich mit ihnen verbringen konnte. Denn das ist doch der hauptsächliche Grund, warum ich hier bin.
Zudem glaube ich, das Instagram (so wie auch Facebook) seinen Zenit überschritten hat. Instagram wird nicht verschwinden, aber da wird in den nächsten zwei, drei Jahren etwas Neues kommen, ich bin mir da ziemlich sicher. Und das Pendel wird dann vermutlich wieder zurückschwingen, diese Konzentration auf reine Äußerlichkeiten in manchem Konto ist doch ziemlich extrem. Da wird ein Gegentrend kommen. Sprach das Orakel von Ammersbek. Bin jetzt schon gespannt, was sich die Menschen da einfallen lassen werden.
Das oben zu sehende Beitragsbild stammt aus einem Shooting mit Frau Pudelwohl. Die ich übrigens über Facebook kennengelernt habe. Danke dir, Nili!