Druck deine Bilder!
Ein Plädoyer für das gedruckte Bild. Eine Kampfansage an den Festplattenschweinehund.
Nun, vielleicht gehörst du ja gar nicht zu den Menschen, die ihre Bilder auf Festplatten, Speicherkarten oder in Clouds versauern lassen. Nach meiner Erfahrung geht es den meisten Menschen jedoch anders. Ich glaube, Bilderdrucken gehört zu den Dingen, die man ja schon irgendwie gern machen möchte, man denkt in größeren Abständen immer wieder mal daran. Vielleicht ein ähnliches Phänomen wie beim Entrümpeln oder der Steuer. Man möchte es in Angriff nehmen, aber tut es irgendwie doch nicht. Warum auch immer. Und wie bei der Steuer denkt man hinterher, nachdem man es endlich gemacht hat: War doch jetzt gar nicht so schlimm.
Dabei nimmt uns das Internet vieles ab. Die Jpegs sind ratzfatz hochgeladen und die Fotos kommen zügig mit der Post. Hier ein paar Tipps, damit es beim nächsten Mal besser klappt.
- Betrachte das Drucken der Bilder als wahren Abschluss deines Projektes. Der Geburtstag, der Urlaub, die Wanderung über die Frühlingswiese ist erst dann berichtenswert, wenn du die Bilder davon in deiner Hand hältst.
- Warte nicht zu lang. Wenn du gerade aus dem Urlaub kommst und du kopfmäßig noch richtig drin bist, fällt es leichter, sich an den Rechner zu setzen und die besten Bilder auszuwählen.
- Und immer daran denken: Klasse statt Masse. Die Top 20 reichen völlig.
- Ich rate davon ab, in den Drogeriemarkt zu gehen. Zum Einen vergisst man ständig den USB-Stick und zum Zweiten ist die Qualität dort für den Eimer. Das liegt an der dort verwendeten Tinte. Lege ein Bild aus dem Drogeriemarkt mal für vier Wochen auf die Fensterbank und du wirst dann sehen, was ich meine. Suche dir einen vernünftigen Anbieter im Internet. Die erkennst du in der Regel daran, dass sie dir vernünftige Fotopapiere in FineArt-Qualität anbieten und Farben verwenden, die nicht ausbleichen. Natürlich musst du kein FineArt-Papier nehmen, „normales“ Fotopapier tut es auch. Meistens kann man auch direkt dort ein Fotobuch kreieren. Zum Thema Fotobuch hatte ich vor längerer Zeit einen Vlog veröffentlicht. (https://sistart.de/2019/03/31/erfahrungsbericht-fotobuecher-von-saal-digital/) Ja, die Ausdrucke bei solchen Anbietern sind etwas teurer. Aber was nützt dir ein Foto, welches nach fünf Jahren ausgeblichen ist?
- Wenn es die Option gibt, kannst du dir überlegen, ob deine Bilder einen weißen Rand haben sollen. Ich finde, das verleiht einem Bild einen charmanten Retro-Touch. Es macht auch Sinn, wenn du planst, einen Print einzurahmen.
- Besorge dir ein schönes Fotoalbum oder bastle dir selbst eins, zum Beispiel in Form eines journals. Dazu gibt es wunderbare Anleitungen im Netz. Ebenso sehr zu empfehlen: das absolute Lieblingsbild in einer Galerie rahmen zu lassen. Das hilft der Konservierung und wertet das ganze Vorhaben ungemein auf. Dort wirst du in der Regel auch gut beraten. (Passepartout ja oder nein? Welche Farbe für den Rahmen? etc.) Wenn du den Mehrwert der Expertise des Personals und die Möglichkeit, Ideen direkt ausprobieren zu können, mit einrechnest, sind die Preise vor Ort auch nicht Quantensprünge von denen im Netz entfernt.
- Zelebriere das Auspacken, wenn die Bilder endlich da sind. Rufe deine Lieblingsmenschen zusammen. Denn dies ist ein feierlicher Moment. Schließlich hast du deinen Festplattenschweinehund besiegt.
Und wenn du die Bilder in der Hand hast, wirst du merken, wie schön das ist. Egal in welcher Form, als Print oder als fertiges Fotobuch. Du betrachtest die Bilder länger. Nimmst die Farben anders wahr als auf dem Bildschirm. Hast Freude an der Haptik des Papiers. Also, gib dir einen Ruck, es lohnt sich.