Was ist das Gute am Winter? Wenn man im Sommer zur blauen Stunde fotografieren möchte, muss man schon um drei Uhr morgens aufstehen. Im November/Dezember reicht es auch um Sechs. Wenn die blaue Stunde nur blau wäre…
Voller Enthusiasmus hatte ich mich nach längerer Zeit endlich mal wieder dazu aufgeschwungen, morgens früh aufzustehen, um in der Hafencity ein paar Fotos zu machen. Ich bin ja eigentlich nicht so die Architektur-oder Landschaftsfotografin. Aber manchmal brauche ich einfach etwas Abstand zur Peoplefotografie und mache etwas anderes. Die Wetterapp hatte großspurig einen sonnigen Morgen versprochen.
Als ich schließlich kurz vor Sechs aus dem Fenster sah, konnte ich vor lauter Nebel noch nicht einmal die andere Straßenseite sehen. „Das ist am Hafen bestimmt nicht so schlimm!“, dachte ich mir. Jaja.
Vor Ort habe ich dann versucht, das Beste aus der Situation zu machen und ich bin gar nicht so unzufrieden mit den Ergebnissen. Für mich war diese Stunde eine Lektion. Nicht aufgeben, sondern dran bleiben und versuchen, etwas rauszuholen. Ich hätte es mir auch einfach machen können. Mich im Bett umdrehen und zu Hause bleiben. So hätte ich einige stimmungsvolle Bilder nicht gemacht und ich mich auch mit bestimmten Fragen (z.B. Weißabgleich bei Nebel und Tonung) nicht auseinandergesetzt. Es sind gerade die unvorhergesehenen Situationen, in denen man etwas dazu lernt.
Es gibt keinen Grund zum Nichtfotografieren.