Rezension zu „Early Color“ von Saul Leiter
Ich glaube, jeder, wirklich jeder, der sich mit Streetfotografie auseinandersetzt, wird über kurz oder lang bei Saul Leiter landen.
Dieses Buch war lange vergriffen, nun ist die neue Auflage seit Juni endlich wieder da. Angekündigt war der Band schon früher. Ich hatte lange sehnsüchtig darauf gewartet, immer wieder im Buchladen bei den Deichtorhallen in Hamburg nachgefragt (-die Buchhändlerin und ich, wir kennen uns mittlerweile ganz gut-), bis dann endlich der ersehnte Anruf kam. Schnell wie der Blitz hingedüst, um es dann endlich in den Händen halten zu können.
Der Bildband wird von Steidl verlegt, er ist nicht sehr groß, aber handwerklich hervorragend gearbeitet. Schöne Bindung, schönes Papier, schöner Druck. Zum Inhalt passend minimalistisch aufbereitet, auf der linken Seite Titel mit Jahresangabe, auf der rechten Seite das Bild.
Die gezeigten Aufnahmen entstanden zwischen 1948 und 1960 in New York. Was ist an ihnen so besonders?
Diese Bilder machen etwas mit mir. Sie zeigen wenig, doch dann auch wieder ganz viel. Ich kann mich gänzlich darin verlieren, den bedacht eingesetzten Farben, dem Spiel mit Reflexionen und Unschärfen. Die Menschen stets als Teil ihrer Umgebung, nicht bloßgestellt, sondern mit Respekt aufgenommen.
Wer neugierig geworden ist: Meiner Erfahrung nach haben solche Bände keine hohen Auflagen. Also schnappt euch einen, solange er noch zu bekommen ist.
{Werbung, da Namensnennung. Keine Kooperation.}